Strahlenschutzinfos

Ärzte und medizinisches Personal schützen sich in der Regel mit Bleischürzen und Schilddrüsenschutz vor Röntgenstrahlung. Das aufgrund einer Strahlenexposition eine Linsentrübung auftreten kann, ist seit langem bekannt. Die Sensibilität des menschlichen Auges gegenüber Röntgenstrahlung ist allerdings deutlich höher als bisher gedacht. Bereits nach kurzzeitiger Exposition der Augen mit ionisierender Strahlung besteht ein deutlich erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer Katarakt. Verschiedene Studien haben die Gefährdung an unterschiedlichen Arbeitsplätzen untersucht und belegen kataraktsignifikante Dosiswerte. Bereits nach wenigen Jahren interventioneller oder vergleichbarer Tätigkeit können diese Dosiswerte erreicht werden. Es konnte aufgezeigt werden, dass im Einzelfall schon 15 bis 20 Untersuchungen ausreichen können, um den empfohlenen Grenzwert zu überschreiten. Röntgenschutzbrillen schirmen ca. 97% der Streustrahlung ab und schützen Ihre Augen.
Auch der Gesetzgeber sieht Anlass zum Handeln. Zuletzt mit der Richtlinie des Europäischen Rates vom Dezember 2013 wurden die Dosiswerte auf 20 mSv pro Jahr abgesenkt, entsprechend der Empfehlung der Internationalen Strahlenschutzkommission ICRP aus 2012. Die Röntgenverordnung gibt mit dem bestehenden Minimierungsgebot vor, dass geeignete Schutzmaßnahmen, wie Röntgenschutzbrillen, unerlässlich sind.